StartseiteArtikelViermal P ergibt zweimal Brei – Pastinak und Paprika parallel püriert

Wer sagt eigentlich, dass erwachsene Menschen keinen Brei essen dürfen? Im Gemüsefach waren noch zwei Pastinaken und zwei rote Paprikaschoten. Jedes mal, wenn ich den Kühlschrank aufmachte, riefen die schon: „Hallo! Hast Du uns vergessen?“ Jetzt waren sie fällig. Die Idee war, zwei pürierte Gemüsesüppchen zu machen, eine weisse und eine rote, die dann im Teller zusammenkommen sollen, aber nicht verrührt werden.

Pastinak grob kleinschneiden und in Butter anschwitzen und etwas Farbe annehmen lassen. Salzen und in Brühe weich kochen lassen. Dann einen guten Schuss Sahne angießen und mit Zitronensaft und Muskatnuss würzen.

Die Paprika mit einem Sparschäler enthäuten und in Stücke schneiden.Zusammen mit einer zerkleinerten Charlotte in Öl anbraten. Salzen und mit einer Peperoni-Schote, einem Schluck Essig und einem Teelöffel Zucker würzen. Mit geschlossenem Deckel bei milder Hitze garen. Dann zwei Esslöffel Tomatenmark hinzugeben und etwas Wasser.

Zuletzt kommt dann jeweils der Pürierstab zum Einsatz. Dadurch sollten zwei schöne Cremesuppen entstehen, doch ich habe zwei Breie hergestellt. Viel zu dick um Suppe zu sein und viel zu dünn um Püree zu sein. Doch sonst gab es nichts zu beklagen. Es schmeckte perfekt. Pastinak und Paprika konnten sich jeweils gut präsentieren. Die Pastinak würzig mit Zirone, die Paprika sauer, süß und scharf und leicht bitter. Sollte ich das nun mit Gewalt verwässern, um wirklich Suppen daraus zu machen? Nein! ich habe die Breie serviert.

Bei Breien denkt man immer an Babybrei. Aber Babybrei muss ja keine Negativ-Assoziation hervorrufen. Jetzt, wo ich hier über Breie schreibe und assoziiere, fällt mir auf, dass Baby- und Kleinkinderernährung heute überhaupt kein öffentliches Thema ist. Auch in der Werbung kommt das Thema nicht mehr vor. Es gibt durchaus eine öffentliche Debatte in den Medien über gesunde und richtige Ernährung und über die Qualität von Lebensmitteln. Doch wie wir neue Erdenbürger abfüttern und hochpäppeln, scheint niemanden zu interessieren. Als unsere Sprösslinge in den 80ern das Licht der Welt erblickt hatten, wurden wir mit Proben von allerlei Pülverchen überschüttet. Und Fernsehwerbung für Hipp und Milupa gab es damals auch. Doch wir sind eisern geblieben und haben uns nicht „einschleimen lassen“. Das fiel auch nicht schwer, weil wir manches im Selbstversuch probiert hatten. Und dann ist alles in die Mülltonne gewandert. So wurden wir Profies für selbstgemachte Babybreie: Gemüse, Haferflocken, Gries, Brühen, Milch.


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