Sommerlicher Krautsalat

Der Weißkohl, den man im Sommer kauft (oder auch erntet) strahl eine jugendliche Frische aus, die dem herbst- und winterlichen Kohlkopf fehlt. Statt deftiger Schwere hat man sommerliche Leichtigkeit. Da liegt es nahe auch die Zubereitung eines Krautsalates anzupassen. Im Prinzip gehen wir vor wie immer und wie wir es hier beschrieben haben: Also die gewünschte Menge vom Kohl mit einem großen und scharfen Messe fein abhobeln, salzen und durchkneten. Etwas durchziehen lassen und dann mit Apfelessig und Öl anmachen. Wir würzen diesesmal nur ganz wenig in dem wir nur eine Wachholderbeere, vielleicht zwei Pfefferkörner, 4 Korianderkörner und ein paar Kümmelkörner im Mörser gut zerstoßen. Je nach dem wieviel Kohl wir haben, geben wir dieses Pulver ganz oder nur teilweise hinzu. Der eigentliche Kick entsteht durch eine handvoll Rosinen, die wir zuletzt hinzugeben. Wir lassen den Salat noch ein halbe Stunde stehen, bevor wir ihn essen.

Couscous-Salat

Couscous sollte man viel öfter machen, statt immer nur Kartoffeln, Nudeln oder Reis. Und wenn man ihn macht, sollte man ruhig etwas mehr davon zubereiten, damit der Rest die Basis eines Salates werden kann. Den Salat setzt man an, nach dem der Rest entstanden ist. Gegessen wird er am nächsten Tag, denn alle Zutaten müssen gut durchziehen.

Wir nehmen den Couscous aus dem Supermarkt. Den gießt man mit kochendem Wasser auf, und lässt ihn 5 Minuten quellen (wenn das so auf der Packung steht). Dann gibt man ein gutes Stück Butter (nicht zu kalt) darauf. Mit einer Gabel wird der Couscous aufgelockert und die Butter untergehoben. So serviert man ihn als „Sättigungsbeilage“ zu dem Gericht, zu dem man ihn essen will.

Jetzt bereiten wir den Salat zu. Eine genaue Zutatenliste zu geben, wäre Unsinn. Was hinein kommt richtet sich nach Tageslaune und zwangsläufig daran, was wir im Hause haben. Jetzt hatten wir eine Couscousrest, der vielleicht von 100g trockenem Couscous stammte. Dazu kamen eine halbe Stange Staudensellerie, eine Möhre, eine Charlotte, eine dünne Lauchzwiebel, eine Tomate, eine halbe frische rote Peperoni und drei Esslöffel Rosinen. Alles wird sehr fein geschnitten: An Würfel von 1 mm Kantenlänge sollte man sich orientieren. Die Charlotten und die Peperoni können aber gerne noch feiner sein und die Tomate ist sicher gröber geschnitten. Dann habe ich noch frische Kräuter aus dem Garten geholt und feingewogen: Estragon, Liebstöckel, Salbei, Minze.

Das war der variable Teil. Die unabänderlichen weiteren Zutaten sind Salz, Zucker, Essig und Öl. Zwei Esslöffel Öl sollten genügen. Das Ol muss nicht besonders als Zutat in Erscheinung treten. Vom Essig benötigen wir etwas mehr und die zugefügte Säure muss deutlich erkennbar sein. Auch der Zucker sollte als kleiner Gegenpol zum Essig leicht deutlich werden. Auch wenn wir dann die richtige Menge Salz gefunden haben, wird der Gesamteindruck noch nicht sehr überzeugend sein. Das Ganze muss eben noch einen Tag durchziehen. Lasst Euch überraschen. Am nächsten Tag wird alles eine harmonische Einheit bilden. Aber man kann dann auch noch etwas nachwürzen.

Will man den Salat mediteraner haben, schneidet man einige grüne Oliven klein, und nimmt getrocknete Tomaten statt frische Tomaten. Arabischer wird es mit mehr Rosinen und Kreuzkümmelpulver. Und Knoblauch geht natürlich auch.

Update vom 15.5.2016: Diesesmal habe ich es ganz anders gemacht und doch auch wieder ähnlich. Ein paar (kernlose) grüne Oliven, getrocknete Tomaten, wie gehabt Rosinen und ein Viertel einer roten Paprikaschote (geschält). Alles schneiden wir klein (auch die Rosinen sind mir zu groß) und die Stücke der trockenen Tomaten werden noch für 20 Minuten in etwas Öl und etwas Wasser eingeweicht. Danach kamen reichlich frische Kräuter hinzu (zur Hälfte Petersilie, zu einem Viertel Minze und zu einem Viertel andere Kräuter, die ich aber nicht dominant haben wollte, Salbei, Estragon, …). Statt Essig habe ich Zitrone genommen und auch ein bisschen Schalenabrieb hinzugetan. Und ich habe zwei Koblauchzehen hineingepresst. Und natürlich Öl und Salz, doch an Zucker habe ich nicht gedacht. Er hat aber nicht gefehlt.