StartseiteArtikelDreimal Alltagsküche – Weißkohl, Chinakohl, Brokkoli.

Als der Blogger noch ein Kind war galt in der mütterlichen Küche eine unverrückbare Einteilung zwischen Alltagsgerichte und Sonntagsgerichte. Und auch sonst; alltags: Raulederhose und kariertes Hemd; sonntags: Blanklederhose und weißes Hemd. So war das noch in den Sechzigern. Natürlich sind auch heute beim Kochen nicht alle Tage gleich. Oft hat man gar keine Zeit um aufwändig in der Küche zu werkeln, und es muss schnell, schnell gehen. Und manchmal gönnt man sich die Zeit um neue Rezepte auszuwählen und um erlesene Zutaten einzukaufen. Dann scheut man keinen Aufwand für die Vor- und Zubereitung. Also haben wir auch heute zwei unterschiedliche Herangehensweisen. Die eine Weise ist die Suche nach dem kulinarischen Sonntagskick. Unseren populären Medienköchen verdanken wir, dass es darum in Deutschland gar nicht so schlecht bestellt ist. Das andere Herangehen ist das tägliche Durchwurschteln. Hier liegt die eigentliche Herausforderung unserer Zeit.

Die folgenden drei einfachen Kurzrezepte mit alltäglichen Zutaten, gehören in diese zweite Kategorie. Sie können als Ergänzung zu meinem Kohl-Post gelten.

Krautsalat: Vermutlich reicht ein Viertel eines Weißkohls. Er wird sehr, sehr fein gehobelt. So einen typische Krauthobel habe ich aber gar nicht. Also schneide ich den Kohl mit dem Messer hauchdünn. Dann salzen und mit den Händen kräftig durchkneten. Man sollte das Gemüse noch eine halbe Stunde durchziehen lassen. Der Kohl zieht Wasser und wird mürbe, fast als hätte man ihn abgebrüht. Als Gewürze nehme ich hier gerne Wachholderbeere (im Mörser zerstoßen) und vielleicht auch Kümmel. Zuletzt wird der Salat natürlich mit Essig und Öl angemacht. Hier bietet sich ein Obstessig an (Apfelessig) und bei mir ist das Öl wie fast immer Olivenöl. Der Krautsalat passt auch gut zu einer Low-Carb-Grill-Party.

Salat von Chinakohl: Den Kohl (vielleicht eine Drittel oder einen Halben) wieder sehr fein schneiden. Dieses Mal kommen als Kontrastzutaten feingeschnittene Charlotten und Rosinen hinzu. Diese gehen mit dem Chinakohl aber keine Einheit ein. Erst wenn wir im Mund gleichzeitig auf Kohl, Charlotte und Rosine beißen, mischt sich der gewünschte Geschmackseindruck zusammen. Auch hier wird der Salat mit Salz, Essig und Öl angemacht, wobei ich jetzt zu einem Sherry-Essig neige.

Warmer Nudelsalat mit Brokkoli: Hier eignen sich Schleifennudeln oder 1 bis 2 cm große Muschelnudeln. Der Brokkoli wird in Röschen zerlegt und der Strunk in Scheiben geschnitten. In Salzwasser 8 oder 10 Minuten gar kochen. Für dieses Rezept sollen die Brokkoli-Teile nicht zu groß sein, und sie sollen auch gut durchgaren. Wenn ich den Brokkoli unter die parallel zubereiteten Nudeln hebe, dürfen die Röschen gern noch weiter zerfallen. Als Kick kommen beim Unterheben noch 4 oder 5 fein geschnittene Anchovis hinzu. Ebenfalls ein Schluck Olivenöl, und nur etwas Essig oder Zitrone. Und Vielleicht noch nachsalzen.


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