StartseiteArtikelEin Griff in die Kühltruhe wird Nudelauflauf mit Spinat

Auf die Produkte aus den Supermarktregalen zuzugreifen muss nicht grundsätzlich verteufelt werden. Wichtig ist, dass alles, was wir in Augenhöhe oder durch Bücken ergreifen und in den Einkaufskorb legen, möglichst nicht durch chemische Zusätze verschlimmbessert wurde, um es haltbarer oder geschmacksintensiver zu machen. Auch Mischungen und vorgewürzte Produkte sollte man mit Argwöhn beäugeln. Auf jeden Fall muss man immer das Kleingedruckte auf den Packungen lesen, und jedes daraus entstehende Fragezeichen ist als Minuspunkt zu werten.

Wir benötigen eine Packung Spinat aus der Tiefkühlkühltruhe, Nudelreste aus der eigenen Kühltruhe, Reibkäse und Sahne. Daraus bereiten wir einen Auflauf und würzen ihn mit ein paar weiteren Zutaten, die man immer im Hause haben sollte. Das ist einfache Küche ohne Schnick-Schnack und trotzdem könnte man sich immer wieder hineinlegen. Ich wüsste nicht, dass jemals etwas übriggeblieben ist.

Natürlich kann man auch „neue“ Nudeln kochen. Da wir aber oft Nudeln essen, haben wir auch oft Nudelreste und die wollen auch verbraucht werden. Bleiben einmal viele Nudeln übrig, kann man gleich für den nächsten Tag etwas planen. Bei kleinen Resten ist es aber sinnvoller, sie einzufrieren und zu sammeln. Dazu ziehe ich einen Gefrierbeutel auf Links, greife mit der rechten Hand hinein und packe wie mit einem Handschuh die Nudeln auf. Dann den Beutel umstülpen und die Nudeln sind eingetütet. Nun die Luft herausdrücken, die Beutelöffnung zu einem Strunk verdrehen und darauf einen Knoten setzen. Fertig.

Den Tiefkühlspinat kaufen wir ohne Blubb, also ohne, dass er schon mit einer Pampe angemacht ist. Am besten ist er gänzlich ungewürzt. Daher müssen wir zunächst salzen. Um die Bitterstoffe im Spinat etwas abzuschwächen, kann man geschmackliche Gegenpole setzen, in dem man einen Spritzer Zitrone und/oder eine Prise Zucker hinzufügt. Das ist die Grundwürzung. Als zusätzliche Würzung würde ich bei Spinat auf jeden Fall Muskatnuss empfehlen. Pfeffer und Knoblauch sind zwei Möglichkeiten, um etwas Schärfe hineinzubringen.

Der Spinat und die Nudeln müssen zunächst Ihre Zeit zum auftauen bei Zimmertemperatur bekommen. Dazu sollte man aber den Spinat noch im gefrorenem Zustand von seiner Pappumhüllung befreien. Am besten legt man ihn dann gleich in den Topf, in dem man Ihn später aufwärmen und mit der Sahne und den Gewürzen anmachen kann. Warm lässt er sich besser abschmecken.

In eine Auflaufform kommen zunächst die aufgetauten aber noch kalten Nudeln und darauf wird der vorbereitete Spinat gegeben. Die Oberfläche bestreuen wir mit Reibkäse, den man durchaus vorgerieben aus dem Supermarktregal nehmen kann. Man muss aber darauf achten, dass es wirklich geriebener Käse ist. Zum Beispiel Emmentaler. Ein anonymer „Pizza-Käse“ könnte sogenannter Analogkäse sein. Das ist ein Kunstprodukt der Lebensmittelchemie. Die Aufschrift Aus Käsezubereitung wäre ein Hinweis dafür, dass die Packung zwar richtigen Käse enthält, doch nur zum Teil aus Käse besteht: 50 % muss es nach dem Gesetz mindestens sein.

Ab in den Ofen. Diesen haben wir auf 200 Grad vorgeheizt und für 35 Minuten verweilt der Auflauf dort.

Irrungen und Wirrungen zum Thema Spinat: Der Spinat ist nicht ganz konfliktlos. Mittlerweile ist es widerlegt, dass Spinat einen ungewöhnlich hohen Eisenanteil hat. Da hatte sich ein Messfehler der Wissenschaft im Volksmund festgebissen. Eine zweite Frage wird heute aber noch diskutiert: Wie ungesund ist das Aufwärmen von Spinat? Da geht es um Nitrat, das sich beim Erwärmen in Nitrit verwandelt.


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