Gedämpfter Kabeljau und Scherenschnitt
Zu Weihnachten mussten wir als Kinder aus Goldpapier Christbaumschmuck basteln. Oder wir durften, denn es hat ja auch Spaß gemacht. Vielleicht wurde es manchmal übertrieben. Kann man nicht ‚mal ‚was mit einem Hammer machen?. Auf jedenfall hat man die Geschicklichkeit der Hände weiterentwickelt, was mir jetzt beim Kochen zu Gute kommt. Aber den kindlichen Betätigungsdrang direkt in die Küche zu lenken, war natürlich damals bei Jungen tabu. Dann wurde man schon eher als Erntehelfer im Garten eingesetzt. Aber ich schweife ab. Neuer Anfang!
Wolfram Siebeck gab neulich die Empfehlung Kabeljau-Filets zu dämpfen. Wir haben es ausprobiert und waren sehr begeistert. Der Fisch ist wirklich butterzart geworden. Von einem Schnellkochtopf haben wir einen Dämpfeinsatz, und den haben wir in einen normalen Topf gesetzt. Man will ja nur Dampf, aber keinen Druck erzeugen. Ein Nachteil war, dass die Größe des Einsatzes die Fischmenge beschränkt und sie gerade für drei Personen reichte. Um eine größere Gesellschaft zu bewirten, brauchte ich eine neue Idee.
Also schaute ich mal, was in unseren Schränken für Utensilien schlummern. Da ist eine blecherne Ofenform von der Größe 24 x 36 cm (Zentimeter, nicht Millimeter, wie bei den unzähligen Foto-Negativen, die in den Schränken anderer Zimmer schlummern.) Zu der Form gehört ein Gittereinsatz, auf den man einen Braten legen soll. Form mit Gitter konnte ich gebrauchen. Das Gitter liegt mir aber zu dicht am Boden. Daher lege ich in jede Ecke einen Löffel (Wölbung nach oben) und darauf das Gitter. Das Gitter ist allerdings völlig ungeeignet um den zarten Fisch zu halten. Da habe ich mich an die Bastelstunden erinnert. Ich nehm ein Stück Alu-Folie, das etwa die Innenfläche der Form ausmacht. Dieses falte ich hin-her-hin-her zu einem Ziehharmonikastreifen von etwa 2 cm Breite. (Könnt Ihr noch folgen?). An den beiden Längsseiten des Streifens liegen jetzt die Knicklinien übereinander (immer schön sorgfältig arbeiten). Da schneide ich mit einer Schere 5 mm große Dreiecke aus. Zunächst auf einer Seite und dann auf der anderen Seite – nicht direkt gegenüber, sondern versetzt. Dann das Knick-und-Schnitt-Werk wieder auseinander falten. Vorsicht, das verhakt sich leicht. Im Ergebnis hat man wieder das Alu-Blatt, das aber jetzt schematisch durchlöchert ist. Und das lege ich auf das Gitter in der Form. Am Rand schlage ich es vielleicht noch etwas ein, um eine optimale Dampfzirkulation zu gewährleisten.
Um den Dampf zu erzeugen, wird der Boden der Form mit Wasser gefüllt. Das steht dann etwa 5 mm hoch und berührt nicht unseren Bastel-Dämpf-Einsatz. Auf diesen lege ich die entgräteten Fischfilets. Ich salze und beträufele jedes Stück mit etwas Zitronensaft und etwas Olivenöl. Jetzt die Form mit einem weiterem Bogen Alu-Folie abdecken, und diesen am Rand gut umlegen und andrücken. Für 25 Minuten in den 200 Grad heißen Ofen schieben.
Dazu nur ein Sößchen (vielleicht eine Sahne-Knoblauch-Sauce) oder ein Gemüse (z.B. Fenchel) oder Reis mit einem Pfannengemüse oder … oder …
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